Ausstellung Arthouse Neunkirchen

„Volles Haus“ im Neunkircher Arthouse

Sechs Künstler stellen unter dem Titel „Fullhouse“ im Arthouse in Neunkirchen aus – Vernissage ist an diesem Samstag, 12. November, ab 18 Uhr.

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Hausherr Jürgen Trösch beim Aufhängen eines seiner Werke für die am Samstag beginnende Gemeinschaftsausstellung „Full House“. FOTO: ANJA KERNIG

VON ANJA KERNIG

NEUNKIRCHEN | Da muss er noch mal drüber. Ober besser zweimal. Mit weißer Farbe und Pinsel tilgt Jürgen Trösch beim Besuch der Presse Schicht für Schicht die Spuren der Fotoausstellung „Das Erbe des Augenblicks“ an den Wänden. Gas geben ist jetzt angesagt, am Samstag wird schon die nächste Schau eröffnet. Unter dem Titel „Full House“ stellen sich im Arthouse bis zum 16. Dezember sechs Künstler dem Publikum. Was spannend zu werden verspricht. Treffen doch damit in der ehemaligen Kirche sechs unterschiedliche künstlerische Positionen aufeinander, die sich in ihrer Diversität und Bandbreite gegenseitig ergänzen und bereichern.

Hausherr Trösch, Erfinder, Herz und Gestalter dieser außergewöhnlichen Location, trägt großformatige Arbeiten in dezent zurückhaltender Farbgebung bei. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit seinen organisch anmutenden Plastiken in Bronze, Stahl- oder Aluguss, die wie lebendige Wesen daherkommen. Die Plastiken von Horst Schneider erscheinen dagegen fast filigran und leicht. Doch der Eindruck täuscht! Mit in seine Heimatstadt bringt der Geschäftsführer der Psychosozialen Projekte Homburg zudem eine Vielzahl seiner neuesten malerischen Werke, die dem Abstrakten, Nichtgegenständlichen verbunden sind.

Für gute Laune und das eine oder andere Schmunzeln dürfte Christiane Lohrig mit ihren farbintensiven, positiven Arbeiten sorgen. Punkten doch etliche ihrer überwiegend abstrakten Werke mit satirischen Spitzen, aktuell etwa bunte Badekappen oder dem Charme von Disneys Mickey Mouse. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die gelernte Bauingenieurin sowohl national als auch international einen Namen gemacht.

Patrick Neu tritt mit teils großformatigen Fotoarbeiten an, die den Titel „Zeitzeichen“ tragen und genau das sind: Zeichen einer Zeit im Wandel, verbildlicht durch Plakatwände, die – coronabedingt – sich selbst überlassen wurden. Geboren in Spiesen-Elversberg, lebte der freischaffende Fotograf und Fotokünstler 20 Jahre in Australien und kehrte 2010 ins Saarland zurück.

Der Fünfte im Bunde, der Münchner Karl Gabriel Alexander, kultiviert Impulsivität in seiner Arbeitsweise. So experimentiert er mit Untergründen und Farbkombinationen, wodurch seine Arbeiten leicht, frei und optimistisch wirken. Titel und Bildsprache verweisen auf eine zurückliegende Japanreise – eine von vielen Inspirationsquellen, zu denen unterschiedlichste Stilrichtungen und Maltechniken zählen. Den eigentlichen Schaffensprozess dokumentiert er auf Instagram.

Echte Eyecatcher sind die Bilder von Karin Domanowsky – das wachsame Augenpaar eines Menschenaffen zum Beispiel, daneben ein prächtiger Hahn in relaxter Haltung, der sich das Bild mit einem Hamster teilt. Stilistisch legt sich die in St. Ingbert und Pénestin/Bretagne lebende Künstlerin nicht fest. Ihre bekannten nordischen Landschaften und deren tierische Bewohner sind im Arthouse ebenso vertreten wie freie farbintensive Arbeiten, die spontan und prozesshaft entstanden sind – getreu ihrer Leitlinie: „Kunst ist Kommunikation“.

Geöffnet ist die Ausstellung immer mittwochs, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr. Zusätzlich bieten die Künstler die Möglichkeit, „Full House“ am Sonntag zu erleben, dann jeweils von 14 bis 18 Uhr. „Das hatte ich bisher vermieden, der Sonntag war mir heilig“, äußert Jürgen Trösch dazu. Erstmals gebrochen wurde die Regel für die große, drei Jahrzehnte umfassende saarländische Fotoretroperspektive (wir berichteten).

Überrascht stellte er fest, dass allein an einem Sonntagnachmittag 100 Besucher in die Kleiststraße/Ecke Mozartstraße Norduferstraße pilgerten. Daran möchte er nun gern anknüpfen. Vormerken sollte man sich zudem den 24. November. Ab 18 Uhr steht die Tür offen, geplant ist eine „Artnight“ mit Live-Musik, für die alle beteiligten Künstler ihre Anwesenheit zugesagt haben. Die Vernissage am morgigen Samstag beginnt ebenfalls um 18 Uhr.

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